Highlights der Schatzkammer im Herbst 2024

Alle drei Monate werden besonders kostbare Exponate in der Schatzkammer des Stabi Kulturwerks ausgetauscht. Die aktuelle Präsentation ist bis zum 8. Dezember 2024 zu sehen.

Aus der rund 100 Objekte umfassenden Mozart-Sammlung der Stabi sind zwei Partitur-Autografen ausgestellt, und zwar der »Jupitersinfonie« und der Oper »Le nozze di Figaro«. Das Autograf der »Jupitersinfonie« zeigt den Kompositionsprozess des Werkes. Mozart benutzte zu unterschiedlichen Zeiten andere Tintenmischungen. Anhand der Tintenfarben lässt sich ein horizontaler Auftrag mit dunkler, älterer Tinte in den Rahmenstimmen erkennen.

Die »Schedelsche Weltchronik« von 1493 gilt als das ehrgeizigste Publikationsprojekt des 15. Jahrhunderts. Es handelt sich um eine Universalgeschichte der Welt von ihrer Erschaffung bis ins Jahr 1493. Bemerkenswert sind die 1.800 Holzschnitte, die Figuren der Weltgeschichte und zahlreiche Stadtansichten zeigen. Die in der Schatzkammer aufgeschlagenen Doppelseite zeigt einen Holzschnitt mit der Stadt Nürnberg.

Als weiteres Highlight zeigt die Schatzkammer die kostbare französische Pergamenthandschrift »Bible historiale« von 1368. Diese »Historienbibel« von Guiart Desmoulins war die wohl populärste französische Bibelübersetzung des Mittelalters. Die gezeigte Prachthandschrift ist mit insgesamt 135 Titelbildern und zwei Vollbordürenseiten mit Miniaturen überaus reich ausgestattet.

Mit der »Historia Animalium« legte Conrad Gessner im 16. Jahrhundert ein enzyklopädisches Tierbuch vor, dessen reiche Ausstattung mit von Hand kolorierten Abbildungen bis dahin seines Gleichen suchte.

Aus der deutschen Literatur der Neuzeit ist das Autograf des Theaterstücks »Der zerbrochene Krug« von Heinrich von Kleist zu sehen. Die großen Papierbögen füllte er mit einer schwungvollen Schrift; zahlreiche Überarbeitungen sind zu erkennen.